LIME Process Control

LIME Process Control nützt die Flexibilität des "Baukastensystems" (siehe unten), wobei jedoch alle Funktionen in einem kompletten Programm eingebettet sind und damit das langwierige Kombinieren der einzelnen Elemente entfällt. Die wichtigsten Bausteine dabei sind die "Variablen", die den jeweiligen Wert eines Messeingangs (z.B. pH-Wert), eines Steuer- oder Regelungsausgangs (z.B. Pumpen-Flussrate oder Ventil offen/geschlossen) oder eine Zwischenvariable (z.B. Temperatur-Sollwert in einem Zeitprogramm) enthalten. Die Werte werden entsprechend dem vordefinierten Berechnungsverfahren (z.B. PID-Regler) jede Sekunde aktualisiert, außerdem können die zeitlichen Verläufe aller Variablen aufgezeichnet und grafisch dargestellt werden. In Bild 1 ist schematisch dargestellt, wie eine - nicht mehr ganz triviale - Aufgabe durch Hintereinanderschalten von Variablen gelöst wird. Konkret soll ein Nährmedium nach einem exponentiellen Dosierschema in den Bioreaktor gepumpt werden, wobei das Zeitprogramm erst nach Unterschreiten eines bestimmten pH-Wertes gestartet wird und die exakte Zuflussregelung über eine Waage erfolgt. Der besseren Übersichtlichkeit halber sind Eingangsvariablen blau, Ausgangsvariablen rosa und Zwischenvariablen gelb dargestellt.



Die Variablen können beliebig zu "Systemen" zusammengefasst werden, um damit mehrere Versuchsanordnungen gleichzeitig zu verwalten. Die hohe Flexibilität des Konzepts beruht außerdem auf folgenden Eigenschaften:

Formelorientierung:

Die meisten Aktionsparameter (Variablenwert, Ereignisse für Start/Stop von Zeitgebern, Regelung ein/aus etc.) können durch komplexe, mathematische Formeln gesteuert werden, in denen beliebige Variablen vorkommen dürfen. Auf diese Weise erübrigt sich die aufwendige Programmierung, wie sie bei Prozessleitsystemen oder SPS bekannt ist. Natürlich ist aber auch die eigene Erstellung von Programmen (PASCAL-ähnliche Sprache) möglich.

Freidefinierbare Prozessfließbilder:

Um eine übersichtliche Prozessumgebung zu gestalten, können Fließbilder leicht selbst - mit gängigen Grafikprogrammen wie CorelDraw - erstellt werden, in die dann die aktuellen Werte automatisch eingefügt werden und die Eingriffsmöglichkeiten direkt mit Mausklick erlauben (siehe Bild)

Rezeptsteuerung:

Komplexere, sequenzielle Aufgaben lassen sich mit freidefinierbaren Rezepten (Aneinanderreihung einzelner Aktionen wie Sollwerte setzen, Bedingung abwarten etc.) erzielen

Programmiersprache "LIME Programming Language":

Für sehr komplexe oder ungewöhnliche Aufgaben können beliebig viele Programme in einer eigens entwickelten Programmiersprache (PASCAL-ähnlich, Interpreter) gleichzeitig abgearbeitet werden.

Client-Server-Konzept:

Aus Stabilitätsgründen und um eine einfache Fernüberwachung zu ermöglichen, sind Datenerfassung/Steuerung (Server) und die Benutzeroberfläche (Client) getrennt und können am selben Rechner, auf verschiedenen PCs im Netzwerk oder auch in unterschiedlichen Kontinenten (über Telefonverbindung oder Internet) laufen. Dabei ist voller Mehrbenutzerbetrieb möglich.

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